Mediencamp in Berlin | Zu Besuch im Alex Springer Headquarter
Journalismus, Management, Marketing und Sales: Am 26. April öffnete das Mediencamp in Berlin seine Pforten. Auf vier Bühnen wurde mit hochkarätigen Medienvertreter:innen u.a. darüber diskutiert, wie TV-Journalismus im KI-Zeitalter funktioniert, warum Datenjournalismus die neue Zukunft ist und warum jedes Medium den Spruch "Be the first, but be the first to make it right" verinnerlichen sollte. Und: Porsche hat eindrücklich gezeigt, wie Public Relations und Journalismus Hand in Hand gehen. Mein persönliches Highlight: Die exklusive Führung durch das Axel Springer Headquarter.
Axel Springer SE ist ein deutsches Medienunternehmen mit Hauptsitz in Berlin. Das Besondere daran: Es ist eines der größten Medienunternehmen Europas mit zahlreichen bekannten Medienmarken, wie etwa "Bild", "Die Welt" und "Business Insiders". Und genau dort durfte ich hinter die Kulissen blicken.
Offener Newsroom und hochprofessionelle Abläufe
In der Redaktion von "Die Welt" herrscht eine Shared-Desk-Policy. Einen Newsroom derartiger Größe habe ich noch nie gesehen. Tatsächlich sind deutsche Medienunternehmen mit jenen in Österreich nicht zu vergleichen. Während Österreichs Medienunternehmen oft Qualitätseinbußen aufgrund von knappen Ressourcen hinnehmen müssen, hat Qualität bei Axel Springer oberste Priorität. Möglich ist das durch professionalisierte und effektive Produktions- und Organisationsabläufe. Darüber hinaus wird stark auf Technologie gesetzt, etwa auch in der Axel Springer Academy, wo angehende Journalist:innen in-house ausgebildet werden.
Hochmodernes Studio
Das Fernsehstudio mit einer Fläche von 175 m² ist das absolute Herzstück des Headquarters und hat mein Moderatorinnenherz um ein vielfaches höher schlagen lassen. Insgesamt neun hochauflösende LED-Bildschirme können computergesteuert über die gesamte Studiowand bewegt und einzeln oder in verschiedenen Kombinationen eingesetzt werden, beispielsweise für aktuelle Bilder, Grafiken, Videos, Live-Schalten, Interviews, usw. Der große Vorteil: Die Atmosphäre des Studios kann in sekundenschnelle so verändert werden, dass die Zuseher:innen das Gefühl haben, ständig ein anderes Studio zu sehen. Auch innerhalb einer Studio-Sendung garantiert die Ausstattung also höchste Abwechslung.
Mediencamp beleuchtet Themen der Zukunft
Als Medienschaffende nehme ich meine gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst. Deshalb ist Weiterbildung ein fester Bestandteil meines Tuns. Journalismus ist keine Einbahnstraße und auch keine One-(Wo)man-Show. Die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen ist essenziell, um kollaborativ Projekte umzusetzen. Das hat mir auch Mediencamp in der Kulturbrauerei gekonnt vor Augen geführt. Meine persönlichen Highlights waren folgende Sessions:
- Königsdisziplin Breaking News mit David Whigham von ntvNachrichten
- Datenjournalismus mit Kira Schacht
- Journalismus und Produktkommunikation mit Oliver Hilger von Porsche
- Video-Journalismus mit Simon Knolmayer von BurdaForward
- Die Transformation der Mediengruppe Wiener Zeitung mit Katharina Schmidt und Martin Fleischhacker
- Journalismus in Zeiten von KI
- Ask me anything Session mit Amelie Marie Weber von der Tagesschau
"Be the first, but..."
Besonders hängen geblieben ist mir der Satz "Be the first, but be the first to get it right" von David Whigham (ntv). Gerade wenn es um Breaking News geht, möchte jedes Medienunternehmen das erste sein, dass mit der Info raus geht. Vor allem KI hat uns Journalist:Innen in letzter Zeit - und wird weiterhin - Stolperfallen gestellt, wie etwa den Papst im Daunenmantel. Mit einer Falschmeldung der oder die Erste zu sein, bringt niemandem etwas: Dem Medium nicht, denn es verliert an Glaubwürdigkeit. Und am wenigsten den Leser:innen oder Zuseher:innen, denn sie verlieren das Vertrauen in die Medien. Und das gilt es um jeden Preis zu verhindern.